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Wer war Haci Bayram Veli?

Hacı Bayram Veli (1352-1429)

Türkische Mystiker. Er gründete den Bayramiye-Orden und verteidigte den Glauben, daß der Gott in den Herzen der Menschen zum Erscheinung tritt.

Hacı Bayram Veli, mit dem eigentlichen Namen Numan wurde im Dorf Solfasol, in der nähe von Ankara geboren und starb wo heute die Moschee Hacı Bayram Veli steht. Sein Vater Koyunluca Ahmet war ein Bauer. Numan arbeitete eine Zeitlang an den Ackern seines Vaters, als sein Vater Numan‘s Neigung zum studieren bemerkte, schickte ihn zum Karamedrese in Ankara. Nachdem er dieses beendete, ging er nach Bursa um sein Wissen zu erweitern. Nachdem er dort eine Zeitlang studierte kehrte er zurück. Anfangs wurde er von der Halvetî und Nakschibendi Ordens inspiriert. Innerhalb von kurzer Zeit gewann er an Ansehen, durch die Wirkung seiner Reden und durch sein umfangreiches Wissen. Als Scheich Hamidüddin seinen Ruhm hörte, ließ er ihn nach Kayseri rufen. Numan folgte seiner Einladung und blieb eine Zeitlang bei dem Scheich. Da dieser Vorfall am Opferfeiertag passierte, gab ihm Schein den Namen „Bayram (Feiertag)“. Nach der Wallfahrt zum Mekka, die er nach einiger Zeit mit dem Scheich

Hamidüddin unternahm, erlernte er in Kayseri nach den Traditionen der Orden den nötigen Wissen für das „Licht“ und gab sich der Mystik hin. Somit gründete er die ersten Bestandteile des späteren Bayramiye-Ordens. Als sich seine Anhänger vermehrten und seine die mit dem Orden verbundenen Gedanken hinsichtlich der strengen Religionsgesetze nicht vertrugen, wurde er als argwöhnisch und bedenklich angesehen. Als Sultan Murat II. von der Lage erfuhr, ließ er ihn nach Edirne rufen, aber als er der Tiefe seines Wissens und dem Reinheit seines Herzens gegenüber stand wurde er beeindruckt und glaubte dem Gerüchte nicht, somit wurde er zuerst zum Karamedrese in Ankara, danach Medrese von Bursa als Lehrer ernannt. Hacı Bayram Veli hat nach dem Tod von Scheich Hamidüddin sein Lehramt aufgegeben, hat sein Leben in seinem Derwischenkloster, mit der Ausbildung seiner Anhänger verbracht. Er hat rein türkische Gedichte geschrieben, die seine eigenen Gedanken beinhalten.

Die mystischen Ansichten von Hacı Bayram Veli nahmen ihre letzte Gestalt in Bayramiye-Orden ein, die von seinen Nachkommen als eine bestimmte Glaubensordnung angeeignet wurde. Bayramiye-Orden verfolgt die Absicht den Mensch und Gott zueinander zu nähern und stützt sich an den Verständnis der Seinseinheit. Die mit Bestimmtheit zu befolgende Regeln des Ordens läßt die Zeremonie „Gedenken (zikr)“ entstehen. Diese Zeremonie bei dem Bayramiye-Orden verfolgt den Zweck die Neigung sich zu reifen, damit zum Gott zu gelangen, diese Zeremonien werden als offen und heimlich oder laut und still in zwei Arten verfolgt. Die Derwischen setzen sich kniend und bilden einen Kreis. Danach unter seiner Führung von Scheich werden die Namen Gottes mit lauter Stimme erwähnt. Welche Namen erwähnt werden soll, bestimmt der Scheich. In dieser Zeremonie schließen die Derwische ihre Augen. Das Bedeutet, daß sie außer Gott keinen Wesen sehen und sich Gott ergeben wollen.

Nach den Glauben, denn der Hacı Bayram Veli entwickelte, ist der Gott die fundamentale Existenz. Gott umhüllt das ganze Universum, er ist einzig, er ist ohne Anfang und Ende, er ist der Schöpfer. Es gibt drei Regeln, die Anhänger der Mystik befolgen und woran sie sich binden müssen: A) Die Quelle alle Beschäftigungen und Tätigkeiten ist der Gott, der Mensch ist nur ein Werkzeug. Der Wille des Menschen ist ein Teil des göttlichen Willens; B) Gott zeigt sich in allen Wesen, in Wahrheit heißt existieren die Erscheinungen Gottes; C) Alle Eigenschaften sind göttliche Erscheinungen. Hacı Bayram Veli erklärt diese drei Regeln als Einheit der Tätigkeiten, Einheit der Eigenschaften und Einheit des Wesens. Nach dem Glauben, der als Seinheit in der Mystik beschrieben wird, ist der denkende Gott, der Schöpfer und der Tätige ist wieder der Gott.

Hacı Bayram Veli ist in der Ansicht, daß wenn man sich in sich selbst einschließt, zum vergänglichen Dingen verschließt und in tiefen Gedanken versinkt, kann man den Gott als Licht in seiner Seele sehen. Nach ihm befindet sich in den Seelen der Menschen zwei Bogen gegenüber. Einer dieser Bogen veranlasst, das man aus der Seele überströmt, sich dem Universum eröffnet, und den göttlichen Wesen begreift der im Universum ersichtlich ist. In Wahrheit ist die Seele in allen Formen der reifste Kreis. Damit der Mensch in seine Seele das göttliche Wesen sehen kann, gibt es noch drei Regeln; mystische Verzückung, Zuneigung und göttliche Geheimnisse. Das erste von diesen hat die Bedeutung, sich von allen Wesen abwenden und zum Gott zuwenden und sich zu einem berechtigten Stolz hinreißen lassen. Das zweite ist, außer Gott kein anderes Wesen lieben und daran glauben, dass man nur mit Liebe Gott erkennen kann. Das dritter wäre zu den göttlichen Geheimnissen gelangen. Nachdem diese Regeln erfüllt sind, kommt das zum göttlichen gelangen. Das hat auch drei Regeln:

a) All die Tätigkeiten als nicht vorhanden annehmen und nur an Gott denken, und daran glauben, das bei allen Tätigkeiten außer Gott kein Wesen vorhanden ist.

b) Das begreifen, das alle Eigenschaften von Gott kommt, zu dem Meinung gelangen, das außer Gott keine Eigenschaft besteht.

c) Das außer göttlichen Geist kein andere Geist besteht, und das Wissen das eigene Wesen im Grunde Nichtigkeit ist.

Das gelangen zum Gott ist die einzige Wirklichkeit nach Hacı Bayram Veli und das kann man nur durch die Erscheinung des Gottes als Licht in der Seele einsehen. Das kommt nur für die Personen zu Sprache, die Höchste Stufe der Reifung erreicht haben. Das sind Bestandteile des Wissens. Das bildet die Gesamtheit der Wesenseinheit.

All die Bestandteile der Gedanken und Glaubens der Bayramiye- Orden sind nicht neu. Die Erscheinung Gottes als Licht, hängt von der Wiederspiegelungsbewegung ab, und zwar das alle Lebewesen göttlich seien. Das Verständnis, das der Kreis die vollkommenster Form sei, ernährt sich von den Belehrungen von Pythagoras und Aristoteles. Aristoteles ist ein sichtbares Beispiel dafür. Aristoteles ist der jenige, der die sechs Richtungen; rechts, links, vorne, hinten, oben, unten zu einer philosophischen Problemstellung erhob. Hacı Bayram Veli erlernte diese Glaubenslehre, die seinen Ursprung in der Philosophie hat, nicht durch direkte Untersuchung, sondern durch die Mystiktradition. Aus dem Bayramiye-Orden wurden zwei andere Ordens wie; Şemsiye,- und Melâmiye Ordens entstanden, aus diesen zwei Ordens sind mehrere Ordens abgeleitet worden, dessen Gedanken in Anatolien großes Wirkung erzielte.